➤ Pastor Wolle (Wolfgang) Fulson
Bis zur Zeit Jesu wurde das persönliche Leben so gelebt, wie es für richtig erschien, obwohl die Gesetze und prophetischen Schriften noch geltend waren. Überzeugungen und Meinungen folgten weltlicher Praxis, ohne Rücksicht auf Gott als Quelle allen Wohlergehens (Jud 21:25). Mit Unnachgiebigkeit wollte Israel, wie andere Völker, einen König haben (1Sam 12:12). Gott als König zu ehren war für sie ausgeschlossen.
Etliche Jahre nachdem Israels erster König eingesetzt wurde (1Sam 13:1), eiferte das Land nicht weiter nach Gott (1Chr 13:3), bis David die Bundeslade zur Stadt David brachte. Von diesem Zeitpunkt an schwankte das Volk zwischen Treue und Missachtung des Gesetzes und der Propheten.
Die Prophetie eines Erretters, trotz der alltäglichen Schwierigkeiten seines Volkes, erfüllte sich in Jesus Christus. Er, als das Licht, wies auf eine Erneuerung hin, die in den Lehren des Gesetzes und der Propheten vermerkt war: Denn das Licht ist gekommen, das deine Finsternis erhellt. Die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir wie die Sonne, Jesaja 60,1 HFA.
Sein Volk erkannte ihn jedoch nicht (Jn 1:10-12), bis er seine Botschaft verkündete und sie mit Wundern und Heilungen bestätigte. Er verkündete, obwohl es geschrieben stand: Ihr habt gehört, daß (den Alten) geboten worden ist: ›Auge um Auge und Zahn um Zahn!‹ Ich dagegen sage euch: Ihr sollt dem Bösen keinen Widerstand leisten; sondern wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die andere hin, und wer mit dir einen Rechtsstreit anfangen und dir den Rock nehmen will, dem überlaß auch noch den Mantel, und wer dich zu einer Meile Weges nötigt, mit dem gehe zwei. Wer dich (um etwas) bittet, dem gib, und wer (Geld) von dir borgen will, den weise nicht ab! Matthäus 5,38-42.
Weiter sprach er: Ihr habt gehört, daß (den Alten) geboten worden ist; ›Du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen Feind hassen!‹ Ich dagegen sage euch: Liebet eure Feinde und betet für eure Verfolger, damit ihr euch als Söhne eures himmlischen Vaters erweist. Denn er läßt seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und läßt regnen auf Gerechte und Ungerechte, Matthäus 5,43-45.
Die Priester und Schriftgelehrten sahen seine Verkündigung als Widerspruch gegen die Gesetze und Propheten und wollten ihn dafür umbringen, doch das Volk hing an seinen Worten (Lk 19:47-48). Viele wollten nicht glauben, was im Gesetz des Mose und bei den Propheten über Jesus geschrieben stand, und beschuldigten ihn, ein Verleumder der Gebote Gottes zu sein.
Könnte das wahr sein? Es wurde bekannt, dass Jesus mit seinen Anweisungen erfolgreiche Veränderungen einführte. Enttäuschungen und Verfehlungen verzogen sich wie ein Sturm auf den Befehl des Namens Jesus. Hoffnung und Erwartung wurden durch seine Lehre wiederhergestellt.
Es heißt: Kommt her zu mir alle, die ihr niedergedrückt und belastet seid: ich will euch Ruhe schaffen! Matthäus 11,28.
Wäre das zu einfach, um wahr zu sein? Die Bibel bietet Veränderungen mit erneuerter Zuversicht. Schaut hin, wo es geschrieben steht:
Erkennt, dass weder Gott noch sein Wort unbedeutend sind: Denn lebendig ist das Wort Gottes und kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert; es dringt durch bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Gelenken und Mark, und es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens, Hebräer 4,12.
Wendet diese Neuordnung an und erfahrt die verfügbare Hilfe Gottes. Übertrumpft ein begrenztes Leben mit der Veränderung eures Denkens (Rom 12:2).
Und warum? Ein ereignisloses, beschränktes und unmotiviertes Leben ist eine stagnierte Existenz. Schon im Alten Testament kam die Warnung, solch eine gleichgültige und schläfrige Haltung zu verlassen (Zeph 1:12).
Stattdessen erforscht neue Einsicht im Maße der verfügbaren Verheißungen Gottes: Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat Gott denen bereitet, die ihn lieben, 1.Korinther 2,9.
Jede Veränderung vom alten Denken zur erneuerten Denkweise führt zu einer Umwandlung, um etwas Neues und Planmäßiges zu unternehmen. Jesus wies darauf hin mit: Wer... in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, daß das, was er ausspricht, in Erfüllung geht, dem wird es auch erfüllt werden, Markus 11,23.
Und nochmals: Nichts ist unmöglich für den, der glaubt. Alles ist dem möglich, der Glauben hat, Markus 9,23.
Paulus unterwies die Korinthergemeinde mit: Wenn also jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung: das Alte ist vergangen, siehe, ein Neues ist entstanden! 2.Korinther 5,17.
In diesem Sinne sollen Veränderungen erkennbar sein, indem alte Gewohnheiten abgelegt und durch Glauben und hoffnungsvolle Erwartung ersetzt werden. Was hoffnungslos erscheint, soll verändert werden.
Hinzu bleibt die Frage, warum, wieso und weshalb. Der Fehler liegt nicht bei Gott. Er befahl: So wähle denn das Leben, damit du am Leben bleibst, du und deine Nachkommen, indem du den HERRN, deinen Gott, liebst, seinen Weisungen gehorchst und fest an ihm hältst; denn davon hängt dein Leben und die Dauer deiner Tage ab, 5.Mose 30,19-20.
Darauf zu reagieren verlangt, eine Veränderung einzuleiten und führt zur Richtung, die Jesus verkündete: und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan, Matthäus 7,8.
Diese Weisung, durch den Heiligen Geist, leitet zu einem ereignisreichen christlichen Leben und zur unbegrenzten Fülle der Verheißungen Gottes:
Jesus gab nur praktische Anwendungen in seiner Botschaft, indem er den Weg zur Versöhnung mit Gott erwies, so wie es am Anfang der Schöpfung war, bevor Satan diese Beziehung zerstörte.
Die Veränderungen, die zu einer neuen Denkweise gemäß dem Willen Gottes führen, sind bedingt, so wie es geschrieben steht: Wir bitten Gott, dass sein Geist euch mit Weisheit und Einsicht erfüllt und ihr auf diese Weise seinen Willen immer besser erkennt. Dann nämlich könnt ihr so leben, dass der Herr dadurch geehrt wird und er sich in jeder Hinsicht über euch freut. Euer Leben wird für Gott Frucht bringen, Kolosser 1,9-10.
Daraufhin: alles, um was ihr (dann) in meinem Namen bitten werdet, das werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht werde, Johannes 14,13-14. Dies geschah zur Zeit der Frühkirche, geriet aber im Laufe des Mittelalters in Gleichgültigkeit und wird heutzutage oft als Verfallen betrachtet, d.h., Gott möge oder möge unsere Bitten nicht beantworten.
Stattdessen sollten wir durch das Bekenntnis (Rom 10:9-10) mit Gewissheit glauben, dass Gott uns tatsächlich hört und antwortet. Alle seiner Verheißungen sind durch das vollendete Gnadenwerk Jesu auf Golgatha verfügbar.
Sowie Gott unveränderlich in Ewigkeit existiert, so existiert sein Sohn ebenso, das Wort, Jesus Christus (Jn 1:1-3). Der geschaffene Mensch dagegen muss eine Entscheidung treffen, ob Gottes Anweisungen als treu angesehen werden. Dafür war der Heilige Geist vorgesehen: Wenn aber jener gekommen ist, der Geist der Wahrheit, der wird euch in die ganze Wahrheit einführen, Johannes 16,13. Wird dies vertrauensvoll beherzigt, besteht die Gewissheit, dass Gott jede Bitte erhört.
Der Jünger Jakobus bezog sich darauf mit: Nur bitte er im Glauben, ohne irgendeinen Zweifel zu hegen; denn wer da zweifelt, der gleicht einer vom Wind getriebenen und hin und her geworfenen Meereswoge. Ein solcher Mensch darf nicht erwarten, daß er etwas vom Herrn empfangen werde, er, ein Mann mit zwei Seelen, unbeständig auf allen seinen Wegen, Jakobus 1,6-7.
Paulus schrieb im Römerbrief, dass Gott auf jeden Fall bei seinem unabänderlichen Wort bleibt, auch wenn jeder Mensch ein Lügner ist; Gottes Worte werden sich immer als wahrhaftig erweisen (Rom 3:4).
Zu glauben oder nicht zu glauben führt zur Entscheidung, ob eine Veränderung des Denkens stattfindet. Der Jünger Jakobus wies darauf hin: Du glaubst, daß es nur einen Gott gibt? Du tust recht daran; aber das glauben auch die Teufel und – schaudern dabei. Willst du wohl einsehen, du gedankenloser Mensch, daß der Glaube ohne die Werke unnütz ist? Jakobus 2,19-20.
Seid entschlossen in eurer Wahrnehmung dessen, was geschrieben steht. Euer Ja soll unabänderlich sein.
So wie alle Glieder einer Kette miteinander verbunden sind, um eine vollständige Länge zu bilden, so sind auch die Voraussetzungen für die Erfüllung der Gebote Christi gegeben. Im Markusevangelium legt Jesus folgendes dar, wie eine Veränderung eingeführt wird:
Jesus kam, um die Versöhnung der Menschheit mit Gott wiederherzustellen, wie sie am Anfang mit Adam und Eva war, bevor Satan diese Beziehung zerstörte. Als unser Vorbild erwies Jesus diese Einheit, indem er Gott seinen Vater nannte und tat, was er ihn tun sah. Ist Gott euer Vater, dann lasst euch von ihm dazu bringen, in eurem Denken neu auszurichten (Rom 12:2). Legt die alten, fehlgeleiteten Werte ab und zieht die neuen Werte des Lebens in Christus Jesus an. Ohne Bemühung wird nichts erreicht.
Die Israeliten hatte zwar die Mose-Gesetze und prophetischen Schriften, befolgten sie aber nicht. Oft wurden sie von ihren feindlichen Nachbarn beherrscht, wie es heißt: Mein Volk ist dahin, darum daß es nicht lernen will, Hosea 4,6 LUT, bis Gott sie durch ihre Umkehr zu ihm befreite.
Jesus weissagte zukünftig: Glaubt ihr an mich, dann tut, was ich getan habe, sogar noch größere Werke, (Jn 14:12). Für viele ist der Glaube dafür eine neue Richtung.
Jede Gedankenrichtung ist erkennbar: Denn wie er in seiner Seele berechnend denkt, so ist er, Sprüche 23,7 (SCH), durch die Erneuerung des Sinnes. Bis etwas unternommen wird, bleiben alte Gewohnheiten und Überzeugungen unverändert.
Erforscht den Willen Gottes: Alles, was wahr ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was unanstößig ist, sei es irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes, darauf seid bedacht! Philipper 4,8. Auf diese Weise wird Römer 12,2 erfüllt, und Veränderungen treten ein.
Erneuert alte Wahrnehmungen gemäß dem, was geschrieben steht:
Jede Verbesserung mit Hilfe des Heiligen Geistes ermutigt. Wer uns sieht, schaut auf Jesus Christus. Positive Wahrnehmungen, Befreiung von Ängsten und begeisterte Fortschritte sind erkennbar, genauso wie Jesus über sich selbst sprach: Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen, Johannes 14,9.
Und wir, durch unsere Veränderung können dann gewiss sagen: Der Herr verändert uns durch seinen Geist, damit wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen, 2.Korinther 3,18 HFA.
Darum gehet hin und macht alle Völker zu (meinen) Jüngern: tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe. Und wisset wohl: Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Weltzeit!
Matthäus 28:19-20
Wenn nicht anders angegeben, stammen orange zitierten Bibelstellen aus der MENGE-Übersetzung.
(fü*) = frei übersetzt