Unsere Seele - ewig oder begrenzt?

 ➤  Pastor Wolle (Wolfgang) Fulson

Das Menschengeschöpf

Gottes Absicht für die ewige Gemeinschaft mit seinen Menschgeschöpfen bleibt seit der Schöpfung unverändert.

Gott, ein Geist (Jn 4:24), schuf den Mensch (Adam) in seinem Ebenbild, (Ge 1:27) und formte für ihn einen Leib aus dem Staub der Erde (Erdenkloß, Ackerboden) und blies ihm den Lebensodem in die Nase; so wurde der Mensch zu einem lebenden Wesen, 1.Mose 2,7. [Wesen - h5315, ein atmendes Geschöpf"; (Strong's Dictionary) das, was atmet, die atmende Substanz oder das Wesen, die Seele, das innere Wesen des Menschen].

Den Zusammenhang des dreifaltigen Menschengeschöpfes erwies Paulus der Gemeinde der Thessaloniker: Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und völlig tadellos möge euer Geist samt der Seele und dem Leibe bei der Wiederkunft unsers Herrn Jesus Christus bewahrt geblieben sein! 1.Thessalonicher 5,23 (Fettdruck hinzugefügt).

Alle Menschen, ob sie wiedergeboren sind oder nicht:

• sind ein Geist und bleiben unvergänglich wie Gott selbst (Ge 1:26-27 + 1Jn 4:12)
• haben eine unvergängliche Seele wie Gott selbst, die zur Zeit des Todes entweder zu Gottes Gegenwart entrückt wird oder getrennt von ihm existiert: Sie werden sterben und zu Staub zerfallen, und wenn ihr Lebensgeist sie verlässt, dann vergehen auch all ihre Pläne, Psalm 146,4 HFA. Jesus erklärte darüber vom reichen Mann und dem Bettler, Lazarus. Beide starben. Auch der Reiche starb und wurde begraben. Als dieser nun im Totenreich, wo er Qualen litt, seine Augen aufschlug, erblickte er Abraham in der Ferne und Lazarus in seinem Schoß. Da rief er mit lauter Stimme: ›Vater Abraham! Erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er seine Fingerspitze ins Wasser tauche und mir die Zunge kühle! Denn ich leide Qualen in dieser Feuerglut, Lukas 16,22.
• leben in einem vergänglichen Leib für 70–80 Jahre (Ps 90:10) und sogar bis 120 (Ge 6:3) und verwest dann. Jesus erklärte: Denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern ruhen, seine Stimme hören werden, und es werden hervorgehen: die einen, die das Gute getan haben, zur Auferstehung für das Leben (1Kor 15,52), die anderen aber, die das Böse betrieben haben, zur Auferstehung für das Gericht, Johannes 5,28-29.

Der Mensch als Geist, Seele und Leib?

Die Wortbedeutung und deren Verwendung, ob die Seele eines Menschen die Gesamtheit des menschlichen Wesens ist oder ob die Seele der Geist ist, kann nur im Zusammenhang bestimmt werden, in dem sie verwendet wird. Klar ist, dass der Mensch ein Geist ist und eine Seele hat.

Der Hebräerbrief fügt hinzu mit: Denn lebendig ist das Wort Gottes und wirkungskräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert: es dringt hindurch, bis es Seele und Geist, Gelenke und Mark scheidet, und ist ein Richter über die Regungen und Gedanken des Herzens, Hebräer 4,12 (Fettdruck hinzugefügt).

Mit der Seele wird unser Erlöser, Jesus Christus, entweder geehrt oder verhöhnt. Das größte Gebot fordert folgendes: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken, Matthäus 22,37. Das heißt mit ganzer Begebenheit, ganzer Fähigkeit deiner Seele und mit ganzem Verstand.

Werbung für deine Seele

König David hatte Lob und Ehre mit Gesang erfasst. Er brachte sein jauchzendes Erfreuen ins Heiligtum, ebenso sein Leiden und seine Beschwerden mit Tränen.

Hatte Gott ihn zur Zeit seiner Bedrängnisse jemals verstoßen? Nein, der Herr hatte ihn erhört und nannte David, einen Mann nach meinem Herzen, Apostelgeschichte.13,22.

Gottes Liebe ist seine Werbung, mit der er die Herzen der Menschheit berührt, so wie Davids. Liebe harmoniert, erregt, ist befriedigend und bereitwillig.

Satan dagegen hat eine andere verlockende Absicht: Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und Unheil anzurichten; ich aber bin gekommen, damit die Schafe Leben haben und Überfluß haben, Johannes 10,10. Ihm gelang die Verführung der ersten Menschen, indem er ihre Seele, ihre Einsichtsfähigkeit beeinflusste und sie zum Fall brachte.

Gottes Gnadenwerbung hingegen ermöglicht die Versöhnung und befriedigt die menschliche Seele vollständig in jedem Bereich.

Freude – Eine der Eigenschaften der Seele

Jesus, als der Nachkomme Davids (Rom 1:3), war der versprochene Erretter Israels. Und für die, die Jesus Christus als Heiland bekennen, ist er der Erlöser, der auferstandene Sohn Gottes.

Als die siebzig Jünger, die er einst aussandte, strahlend zurückkehrten, jubelte Jesus durch den heiligen Geist mit den Worten: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, daß du dies vor Weisen und Klugen verborgen und es Unmündigen geoffenbart hast; ja, Vater, denn so ist es dir wohlgefällig gewesen, Lukas 10,21.

Was Jesus hörte, erregte seine Seele mit jubelnder Freude. Es war nicht sein Geist, der sich freute, auch nicht sein Körper. Vielmehr war es die Eigenschaft der Seele, die fähig ist, Freude durch den Leib zu äußern.

So wie die Anweisung des größten Gebots lautet: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken, Matthäus 22,37. Zu lieben, zu singen, zu jauchzen, zu ehren, zu erfreuen sind seelische Eigenschaften, mit denen Gott der Allmächtige, der Vater unseres Erlösers und Jesus selbst gelobt werden können. König David tat es, als er die Bundeslade nach Jerusalem brachte: Und David tanzte mit aller Macht vor dem HERR her und war begürtet mit einem leinenen Leibrock. Und David samt dem ganzen Israel führten die Lade des HERRN herauf mit Jauchzen und Posaunen, 2.Samuel 6,14-15.

Widerspenstigkeit der Seele

Ist Christus, der Nachkomme Davids, nicht unser Beispiel? Soll unsere erfreuende Dankbarkeit verschweigt werden, nur weil es andere stört? König Davids Frau, Michal, war widerwillig; ihre Seele verachtete David mit: Wie herrlich ist heute der König von Israel gewesen, der sich vor den Mägden seiner Knechte entblößt hat, wie sich die losen Leute entblößen! 2.Samuel 6,20 LUT.

Wegen ihrer Entehrungs-Einstellung, blieb sie bis an ihren Todestag kinderlos (2Sam 6:23).

Die Seele, der Sitz unserer Entscheidungsfähigkeit, erweist unsere Reaktionen entweder zum Guten oder zum Schlechten heraus. Auch wir können, durch Einschüchterung unter Druck gesetzt werden und falsche Entscheidungen treffen.

König David wiederum widersprach der Kritik seiner Frau mit: ja vor dem HERRN will ich tanzen, auch wenn ich mich dadurch noch tiefer erniedrige als diesmal, 2.Samuel 6,21-22.

Die Entscheidungsfähigkeit der Seele

Die Seele entscheidet durch die Erneuerung des Denkens (Rom 12:2) für die Rückkehr zu Gott und zur Versöhnung durch Jesus Christus.

Gottes Verlangen, das von seinem Sohn Jesus verkündigt wurde, lautet: Kommt her zu mir alle, die ihr niedergedrückt und belastet seid: ich will euch Ruhe schaffen! Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig: so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen (Jer 6,16); denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht, Matthäus 11,28-30 (Fettdruck hinzugefügt).

Ohne Versöhnung gibt es keine Möglichkeit, die alltäglichen bedrückenden Lasten abzulegen. Ruhe wird unmöglich zu erlangen sein, Frieden bleibt unerreichbar und Enttäuschungen häufen sich an.

Gottes Werbungsangebot (Mt 11:28-30) betont:

• Ruhe ist verfügbar
• Christus zu dienen ist leicht
• keine Bürde wird zugemessen
• eine Entsorgung der weltlichen Bedrängnisse entsteht

Wer kann sich von einem solchen Angebot nicht begeistern lassen? Nur die unentschlossene Seele.

Die Seele reagiert wie ein Wasserhahn:

• geschlossen nimmt sie nichts vom erneuerten Geist auf 
• geöffnet fließt die Erneuerung des Geistes zur Seele, die dann Entscheidungen treffen kann

Die verführerische Einflüsterung

Satans Stimme, als Widerspruch, versucht sich durchzusetzen. Er verhöhnt, entmutigt und beängstigt. Er behauptet, “Es gibt etwas Besseres!”, und erregt damit sinnliche Wahrnehmungen. Diese Stimme ist völlig verführerisch.

Verlockende Angebote sollen erkannt werden. Sie erscheinen als echt und verführen die unvorbereiteten, die schwankenden und unentschiedenen Seelen.

Eine Verlockung leitet die Naiven in verführende Richtungen: Da kam ihm auf einmal eine Frau entgegen im Anzug einer Lustdirne und mit arglistigem Herzen. Sie ist in leidenschaftlicher Aufregung und wilder Unruhe, ihre Füße halten’s in ihrem Hause nicht aus; bald ist sie auf der Straße, bald auf den freien Plätzen, und neben jeder Ecke lauert sie. Nun hascht sie ihn, küßt ihn und sagt zu ihm mit frecher Miene... ich habe mein Bett mit Myrrhe, Aloe und Zimt besprengt. Komm, wir wollen uns an der Liebe berauschen, bis zum Morgen in Liebeslust schwelgen... Durch ihr eifriges Zureden verführte sie ihn, mit ihrem glatten Geschwätz riß sie ihn fort: betört folgte er ihr wie ein Stier, der zur Schlachtung geht, und wie ein Hirsch, der ins Netz rennt, bis ein Pfeil ihm das Herz durchbohrt; wie ein Vogel dem Fanggarn zueilt, ohne zu ahnen, daß es um sein Leben geht, Sprüche 7,10-23.

Gott lässt jeden Menschen für sich selbst entscheiden. Gott warnt und leitet, und überlässt jedem die Verantwortung dafür: Laß dein Herz sich nicht auf ihre Wege locken, verirre dich nicht auf ihre Pfade! denn viele Erschlagene hat sie zu Boden gestreckt, und zahlreich sind die, welche sie alle gemordet hat. Ihr Haus bildet den Eingang zur Unterwelt, Wege, die zu den Kammern des Todes hinabführen, Sprüche 7,25-27.

So erweist sich die heimtückische Verführung des Satans. Sein Handeln ist immer der Gegensatz zu dem, was Gott vorgewiesen hat.

Was wird jeden Menschen am Gerichtstag entweder als gerecht oder verurteilt erklären? Nicht die Gewissheit des erneuerten Geistes, noch die Gestalt des Leibes (Körper), sondern die Entscheidung der Seele: Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht (an ihn) glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat, Johannes 3,18.

Gottes Kundgabe ist seine Werbung 

Gottes Werbung und seine Sehnsucht, um die Gemeinschaft mit seinen menschlichen Geschöpfen wiederherzustellen, haben nur eine Richtung: seinen Geschöpfen mit Liebe zu begegnen.

Wiederum versucht Satan, der verstoßene Engel seit seinem erfolglosen Aufstand gegen Gott, jeden Menschen, als Beschuldigten, mit sich ins Fegefeuer zu ziehen. Und wie? Indem er die Seelen der Menschheit, durch Widerspruch, Verleumdung, Zweifel und Unglaube, durcheinanderbringt und ihre Gedanken von Gott ablenkt: Die aber, bei denen der Same auf den Weg längshin fällt, sind solche: da wird das Wort (wohl) gesät, doch wenn sie es gehört haben, kommt sogleich der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät war, Markus 4,15.

Seit der Auferstehung Jesu Christi wird Gottes prophetisches Wort, das zum ewigen Leben führt, der Seele weiterhin offenbart. Heute steht noch der entscheidende Tag zur Verfügung, und wird zugleich mit der Versuchung [des Satans] auch einen solchen Ausgang schaffen, daß ihr sie bestehen könnt,1.Korinther 10,13 (Klammern hinzugefügt).

Durch den Propheten Jesaja lautet Gottes Verheißung und bleibt unverändert im Evangelium: So hat der HERR gesprochen, der König Israels, und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste und ich der Letzte [Rev 1:17], und außer mir gibt es keinen Gott. Und wer ist mir gleich? Erschreckt nicht und seid nicht verzagt! [Lk 12:7]! Habe ich es nicht schon längst dich hören lassen und es angesagt, so daß ihr meine Zeugen seid? Gibt es einen Gott außer mir? Nein, es gibt keinen Felsen [Ps 18:2] sonst: ich kenne keinen, Jesaja 44,6-8 (Geklammerte Referenzen hinzugefügt).

Du, der Mensch

Zu jedem Menschen sagt Gott der Schöpfer, ‘du’.

Egal, wer du bist, egal welchen Ruf und Beziehung du hast, die Entscheidung zum ewigen Leben mit Gott ist dir überlassen, das heißt, zur Entschlossenheit deiner Seele.

Gott wiederholt seine Anweisung: An euch, ihr Männer, richte ich meinen Ruf, und meine Stimme ergeht an die Menschenkinder. Gewinnt, ihr Einfältigen, Einsicht in Klugheit, und ihr Toren, gewinnt Einsicht in Verständigkeit! Hört zu! Denn ich habe Wertvolles zu sagen, und meine Lippen will ich auftun zu (auf-) richtiger Rede; denn mein Mund spricht Wahrheit aus, und Unehrlichkeit ist ein Greuel für meine Lippen. Aufrichtig sind alle Reden meines Mundes: es ist nichts Hinterlistiges und Trügerisches in ihnen; sie sind sämtlich klar für den Verständigen und richtig für die zur Erkenntnis Gelangten, Sprüche 8,4-9.

Es kostete Gott das Leben seines Sohnes, um dir das ewige Leben anzubieten. Und wo stehst du in dieser Hinsicht?

Durchforsche die Bibel. Es gibt genug Bibelstellen, die den Zusammenhang des Geistes und der Seele als untrennbar voneinander erweisen. Am Ende bleibt es die Entscheidung der Seele, die die Richtung des ewigen Lebens mit Gott vergewissert.

PIN das ...

Wenn nicht anders angegeben, stammen orange zitierten Bibelstellen aus der MENGE-Übersetzung.

(fü*) = frei übersetzt