➤ Pastor Wolle (Wolfgang) Fulson
Zwischen Beten, Bitten und Betteln gibt es einen lebenswichtigen Unterschied. Hosea 4,6 (fü*) lautet: Mein Volk geht zugrunde aus Mangel an Erkenntnis.
Für jeden Christen ist die Bibel das ausschlaggebende Fundament der von Gottes zugewiesenen Gerechtigkeit. Die Kenntnis des Inhalts der Bibel, die den Willen Gottes offenbart, verdeutlicht den Unterschied zwischen Beten, Bitten und Betteln. Es läuft wie ein roter Faden vom Alten Testament bis zum Ende des Neuen Testaments.
Etwas von Gott als Christ zu empfangen, indem man hoffnungsvolle Erwartungen von Gottes Verheißungen stellt, hat mehrere Bedingungen, wie z.B.:
Gottes Zusagen sind für jeden Christen verfügbar. Jesus sagte: Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bitten werdet, so werde ich es tun, Johannes 14,14.
Es klingt also einfach, etwas zu bekommen. Es sollte kein Problem sein. Aber zu oft passiert es einfach nicht so. Dann entstehen Gedanken, "und warum nicht?"
Dafür gibt es verschiedene Gründe und ein Zusammenhang kann mit dem Beten, mit dem Erbitten, und dem zweifelhaften Betteln erklärt werden.
Es sollte niemals vergessen werden, dass Gott in seiner Barmherzigkeit uns auf den Weg zur Errettung durch den Heiligen Geist brachte. Er steuerte unsere Entscheidung, Jesus den vom Tod auferstandenen Sohn Gottes, als Heiland zu bekennen (Rom 10:9).
Diese Entscheidung bleibt trotzdem unsere Verantwortung. Ist man zurückhaltend, bleibt man ein Sünder, egal wie willig Gott ist, dass jeder die Bekehrung zu Christus ernsthaft annehmen würde.
Beten ist eine wörtliche Äußerung, ein Gespräch mit Gott dem Vater, Frühmorgens aber, als es noch ganz dunkel war, stand er auf, verließ das Haus und begab sich an einen einsamen Ort, wo er betete, Markus 1,35.
Beten ist keine mühsame Beschäftigung.
Es ist eine Sehnsucht des Herzens, ihn zu kennen, den Gott, der alle Dinge ins Dasein gesprochen hat, der Weisheit und Verständnis gewährt, der barmherzig und mitfühlend ist.
Man spricht ihn hochachtungsvoll mit Ehre und Liebe an. Er, Gott der Vater, weiß sowieso was wir vorhaben, bevor wir ein Wort aussprechen, denn ehe ein Wort auf meiner Zunge liegt, kennst du, o HERR, es schon genau, Psalm 139,4.
Hat jeder Mensch das Recht, Gott als Vater zu nennen?
Nein!
Jesus als Christus zu bekennen (Rom 10:9), leitet zur Bekehrung, die uns das Recht verschafft:
Jesus wusste, dass er vom Vater gesandt wurde und kannte ihn.
Bei der Begräbnishöhle des Lazarus sagte Jesus, in Hörweite der herumstehenden Menge: Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast! Ich wußte wohl, daß du mich allezeit erhörst, Johannes 11,41-42, als Beweis seiner Beziehung zum Vater zu zeigen.
Dann rief er zum Lazarus: "komm heraus"... und er kam.
Jesus kannte den Willen seines Vaters, der selbst die Toten auferweckt hat. Brauchte Jesus eine Bestätigung um das zu tun? Nein. Er sprach und es passierte: dann werdet ihr erkennen, daß ich es bin (V.24) und daß ich nichts von mir selbst aus tue, sondern so rede, wie der Vater mich gelehrt hat, Johannes 8,28.
Was bedeutet das für Christen? Jesus belehrte seine Jünger, wie sie beten sollten: Das Vater Unser Gebet.
Er erklärte ihnen ihre Beziehung mit Gottes Bereitwilligkeit, sie zu erhören und ihr Erbitten zu erfüllen.
Jesus fing an mit der Hingabe, Gott als Vater zu Ehren und seinen Willen auszuführen:
Betreuen wir das Wort unseres Vaters ebenso mit unserem persönlichen Glauben, so wie Jesus? Es soll geschehen. Ist man entschlossen, dass Gottes Wille geschehe, hält man sich an die Vorschriften unseres Christus (Jn 14:15) und befolgt sie?
Erwarten wir unsere Versorgung, weil wir Gott vertrauen? Wenn ja, werden wir es bekommen. Als Vater macht Gott sich für uns verantwortlich. Wir brauchen uns nicht verzweifelnd wundern ob er es tun wird. Er ist schließlich Gott der Allmächtige der sich nicht verleugnen kann.
Wird das nicht getan durch die Bekehrung zu Christus (Rom 10:9)? Absolut, ohne zu zweifeln. Zur Zeit der Bekehrung erhält jeder Wiedergeborene Vergebung aller Sünden, dazu den Heiligen Geist, der in die Fülle der Wahrheit führt, das Erhalten der Gnade Gottes, und das ewige Leben. Auf diese Weise ist alles schon verfügbar vorbereitet.
Der Gehorsam unseres Christus am Golgathakreuz machte die Errettung und die Erlösung vollständig.
Ist es einem überhaupt bewusst, dass man durch das Blutopfer Christi und der Bekehrung gemeinschaftlich mit Gott dem Vater verbunden ist? Wenn nicht, lebt man wie ein Waisenkind und nicht wie ein Kind Gottes.
Die Versöhnung mit Christus brachte den Gläubigen in die Familie Gottes. Dadurch wurde man beschenkt mit einer totalen Anspruchserlaubnis auf den Reichtum des Vaters im Himmel um ein befriedigtes Leben hier auf Erden zu haben.
Auf diese Weise erbittet man von seinem Vater, als ein Teilhaber an der Erbschaft Jesus Christus,
Etwas zu erbitten ist eine Anfrage, um etwas zu erhalten, z.B.: "Ich möchte gerne . . . denn ich weiß, dass Du es hast und es liegt vorbereitet für mich bei dir.”
Das Wort des Vaters verdeutlicht einige Bedingungen:
Diese Bedingungen: Überzeugung, Hoffnung, Vertrauen, Erhalten und ‘im Besitz haben’ sind Gründungen unseres Glaubens.
Jakobus sprach davon: Nur bitte er im Glauben [mit Zuversicht], ohne irgendeinen Zweifel zu hegen; denn wer da zweifelt, der gleicht einer vom Wind getriebenen und hin und her geworfenen Meereswoge. Ein solcher Mensch darf nicht erwarten, daß er etwas vom Herrn empfangen werde, Jakobus 1,6-7.
Als Vorlage ist uns erklärt: Sollte aber jemand von euch Mangel an Weisheit haben, so erbitte er sie sich von Gott, der allen ohne weiteres und ohne laute Vorwürfe gibt: dann wird sie ihm zuteil werden, Jakobus 1,5-8.
Jedes Erbitten, nach dem Willen Gottes und seinen Verheißungen, soll vertrauensvoll getan werden und es wird gewährt.
Das größte Hindernis des Glaubens ist Zweifel.
Schon im Alten Testament legte König David es klar aus: Ich bin jung gewesen und alt geworden, doch hab’ ich nie den Gerechten verlassen gesehn, noch seine Kinder betteln um Brot, Psalm 37,25.
Obwohl Christen extreme Notfälle erleben und kommen völlig außer sich flehend zum Thron Gottes, bleibt Gottes Eid als Versorger, Schutz, Heil, Ruhe vorbestimmt. David verließ sich völlig auf Gottes Zusagen. Abraham und andere ebenfalls.
Es kann vergessen werden, dass Gott der Vater seinen ganzen Vorrat zu Verfügung gestellt hat, um jedes Bedürfnis zu befriedigen.
Unser Vertrauen soll völlig auf die Worte unseres Heilands ruhen. Er hat die Macht der Dunkelheit besiegt und wir haben Anteil an seinem Sieg, indem wir beruhigend und erwartungsvoll zum Vater kommen und uns von ihm versorgen lassen.
Hilft das Seufzen, das Weinen und das Anflehen? Man tut es, aber es hilft nicht bis man gelernt hat dass das nicht der Weg ist um Hilfe zu bekommen.
Gott hält sich an seine Vorschriften. Johannes erklärte es: Die freudige Zuversicht, die wir zu ihm [zu Gott] haben, daß, wenn wir ihn um etwas nach seinem Willen bitten, er uns erhört. Und wenn wir wissen, daß er alle unsere Bitten erhört, so wissen wir (zugleich), daß die Bitten, die wir vor ihn gebracht haben, uns schon gewährt sind, 1.Johannes 5,14.
Gehören wir zu Gott, ist uns das Erbitten gestattet: Bittet, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan werden! Denn wer da bittet, der empfängt, und wer da sucht, der findet, und wer anklopft, dem wird aufgetan werden, Matthäus 7,7-8.
Betteln ist ein Jammern, entstanden durch ein schriftliches Missverständnis.
Die Schrift betont immer wieder das Problem mit Glauben und mit Erkenntnis des Willen Gottes.
Es wurde vorausgesagt: mein Volk fällt mit ihnen der Vernichtung anheim aus Mangel an Erkenntnis, Hosea 4,6.
Es ist unnötig, sich mit ungewöhnlichem Benehmen vor dem Thron Gottes mit Buße niederzustürzen. Sondern: Gestaltet eure Lebensführung nicht nach der Weise dieser Weltzeit, sondern wandelt euch um durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr ein sicheres Urteil darüber gewinnt, welches der Wille Gottes sei, nämlich das Gute und (Gott) Wohlgefällige und Vollkommene, Römer 12,2.
In all dem bleibt Gott souverän. Nur durch das Einhalten seiner Bedingungen wird das, was erbittet wurde, auf Grund seines Willens empfangen werden.
Vertraut ihm und weigert euch nicht.
Glaubt es und werdet versorgt in der Fülle des Erbittens, denn er vernachlässigt niemanden, der ihn liebt und sich an seine Vorschriften hält.
Darum gehet hin und macht alle Völker zu (meinen) Jüngern: tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe. Und wisset wohl: Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Weltzeit!
Matthäus 28:19-20
Wenn nicht anders angegeben, stammen orange zitierten Bibelstellen aus der MENGE-Übersetzung.
(fü*) = frei übersetzt