➤ Pastor Wolle (Wolfgang) Fulson
Ein ungepflegter Acker verwildert. Auch neu gekeimtes Saatgut der besten Sorte wird von bereits vorhandenem Unkrautwurzeln erstickt. Nur auf einem gepflegten Boden wächst das, was darauf gesät wurde, mit erwartetem Ertrag: Anderes aber fiel auf den guten Boden und brachte Frucht, indem es aufging und wuchs; und das eine trug dreißigfältig, das andere sechzigfältig, noch anderes hundertfältig, Markus 4,8.
Die gleiche Bedeutung gilt für das christliche Leben. Was ins Leben gesät wird, wächst und erzeugt eine gewisse Ernte, sei es gut oder schlecht. Vorbereitungen und Bemühungen sind notwendig. Von der Botschaft gehört zu haben, erregt den Glauben, wie ein Samen, der keimt. Und das Lesen der Schrift stärkt den Glauben: Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort, Römer 10,17 SLT.
Ein planmäßiges Durchforschen der Bibel, wie es die Beröer taten, ist lebenswichtig: Diese waren edler gesinnt als die Juden in Thessalonike: sie nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit an und forschten Tag für Tag in den (heiligen) Schriften, ob dies (alles) sich so verhalte, Apostelgeschichte 17,11. Es zu tun, verlangt Mühe und Zeit, um Gottes Verheißungen zu verstehen und beanspruchen.
Paulus betete für die Epheser Gemeinde, dass Gott ihnen die Augen ihrer Herzen öffnen würde mit Einsicht und Weisheit, um den Willen Gottes zu erfassen: der Gott unsers Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, wolle euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung durch die Erkenntnis seiner selbst verleihen (und) euren Herzen erleuchtete Augen (verleihen), damit ihr begreift, welche Hoffnung ihr infolge seiner Berufung habt, wie groß der Reichtum seines herrlichen Erbes bei den Heiligen ist, und wie überschwenglich seine Kraft sich an uns, den Gläubigen, erweist, nämlich die mit gewaltiger Macht sich betätigende Stärke, die er an Christus erwiesen hat, Epheser 1,17-20.
Die Verantwortung für die schriftliche Einsicht lag völlig in ihrem Bereich. In diesem Sinne waren sie einem Acker ähnlich, der bearbeitet werden musste. Nur auf diese Weise wird der gesäte Samen, das Wort Gottes, keimen, wachsen und zur Ernte führen.
Der Gebrauch fürs Wort SELA ist unklar. König Davids Verwendung in seinen Psalmen könnte zu einer 'musikalischen Pause' deuten, oder 'Denkpause', oder auch 'besinnlich darüber nachdenken’.
Kein genauer Grund für den Gebrauch ist angegeben, aber die Inferenz ist eindeutig für die Verwendung.
Als Beispiel, im Psalm 3, zur Zeit dieser Dichtung entfloh David der Verfolgung seines Sohnes Absalom (2Sam 15:14). Davids Zuversicht, Gottes Hilfe zu beanspruchen, beruhte darauf, dass er sein ganzes Leben lang das Gesetz und die Propheten eingehalten hatte, mit denen er das Volk Israel regierte.
Trotz der Verfolgung des Absaloms blieb David mit aller Gewissheit überzeugt, dass der Herr sein schützendes Schild ist und sang:
David war nicht nur für sich selbst verantwortlich, sondern auch für die, die ihn begleiteten im Auszug von Jerusalem.
Dass Gott bei David und denen, die ihn begleiteten treu blieb, war ein mächtiger Beweis für die, die Gottes Anweisungen folgen.
Davids musikalische Aussage, dass beim Herrn Hilfe vorhanden ist, bleibt eine wichtige Aufmerksamkeit für uns heutzutage.
Hätten David und Josua (Jos 1:8) sich mit dem, was geschrieben steht, nicht befasst, hätten sie keine innere Gewissheit, dass Gott sein Wort als einen Eid zu ihnen aufrechterhalten würde. Das geschriebene Wort Gottes ist sein Ehrenwort – es verfällt nicht, sondern erfüllt das, wofür es gesprochen wurde (Is 55:11).
Ohne der SELA-Besinnung, über das, was in der Bibel geschrieben steht, rutscht man leicht ins Zweifeln und weiterhin in den Unglauben, das größte Hindernis im menschlichen Leben.
Die SELA-Betrachtung erzeugt einen 'Aha-Moment' wo etwas Missverstandenes endlich klar und als selbstverständlich erkannt wird.
Z.B., Wann wird der Erlöser eintreffen?
Schon das Alte Testament offenbarte den kommenden Erlöser, Jesus. Ungefähr 750 Jahre verliefen bis der Zeitpunkt für die Heilsbotschafts-Verkündigung Jesu Christie durch Johannes des Täufers eintraf: Seht, das Lamm Gottes! Johannes 1,36. Weitere Zeit verging, bis der Heilige Geist zu Pfingsten erschien (Act 2:4).
Für Zion aber kommt er als Erlöser, als ein Befreier für alle Nachkommen von Jakob, die sich von ihrem gottlosen Leben lossagen. So spricht der HERR: Ich will einen Bund mit euch schließen: Mein Heiliger Geist, der auf euch ruht, wird bei euch bleiben, und die Worte, die ihr von mir empfangen habt, werden von Mund zu Mund gehen. Auch eure Kinder, Enkel und Urenkel werden sie noch kennen. Das bleibt für alle Zeiten so, denn mein Wort gilt! Jesaja 59,20-21 LUT.
Nicht nur die erste Erscheinung von Jesus wurde angekündigt, sondern auch eine zweite. Zu dieser Zeit werden die Wiedergeborenen entrückt (1Thes 4:16-17).
Eine andere Frage möge sein – wir beten für Frieden, aber es wird ständig schlimmer, wieso?
Obwohl viel für Frieden von Christen gebetet wird, verkündete Jesus das Gegenteil als die Zeit seiner Kreuzigung näher rückte.
Im Matthäus Evangelium lehrte Jesus über die letzten Tage, in denen sich viele von der Botschaft abwenden werden. Verführende Irrlehre wird zunehmen, Kriege und Gerüchte von Kriegen und Hungersnöten werden ausbrechen als die ersten Wehen des Endes (Mt 24:1-8). Und wieso? Jesus und seine errettende Botschaft wurden angefochten und dafür wurde er gekreuzigt.
Paulus schrieb ebenfalls darüber zum Timotheus: Das sollst du aber wissen, daß in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden; denn da werden die Menschen selbstsüchtig und geldgierig sein, prahlerisch und hochmütig, schmähsüchtig, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, ohne Liebe und Treue, verleumderisch, unmäßig, zügellos, allem Guten feind, verräterisch, leichtfertig und dünkelhaft, mehr dem Genuß als der Liebe zu Gott ergeben; sie werden wohl noch den äußeren Schein der Gottseligkeit wahren, aber deren innere Kraft nicht erkennen lassen. Von solchen Menschen wende dich ab! 2.Timotheus 3,1-5.
Nur eine SELA-Bemühung bringt die Einzelheiten der schriftlichen Zusammenhänge, den Willen Gottes zu erkennen, ans Licht – eine lebenslange Erfahrung.
Nehmt euch Zeit und seid entschlossen, über das Geschriebene nachzudenken, dass wie ein Schatz im Feld vergraben liegt: Das Himmelreich ist einem im Acker vergrabenen Schatz gleich; den fand ein Mann und vergrub ihn (wieder); alsdann ging er in seiner Freude hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte jenen Acker, Matthäus 13,44.
Seid voller Freude und innerer Ruhe. Gott steht euch treu. Ich werde euch niemals aufgeben noch verlassen, Hebräer 13:5 - SELA.
Darum gehet hin und macht alle Völker zu (meinen) Jüngern: tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe. Und wisset wohl: Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Weltzeit!
Matthäus 28:19-20
Wenn nicht anders angegeben, stammen orange zitierten Bibelstellen aus der MENGE-Übersetzung.
(fü*) = frei übersetzt